Nicht jeder Einsatzort verzeiht schwarze Reifenspuren. Wer mit einer Arbeitsbühne auf empfindlichen Böden unterwegs ist, muss mehr beachten als Traglast, Arbeitshöhe oder Antriebsart. Besonders in Innenbereichen und auf hochwertigen Bodenbelägen sind sogenannte nicht-markierende Reifen entscheidend – für Sauberkeit, Schutz und professionelle Ergebnisse. In diesem Artikel erfahren Sie, was diese Spezialreifen auszeichnet, wann sie unverzichtbar sind und welche Bühnen mit dieser Technik verfügbar sind.
Was genau sind nicht-markierende Reifen?
Nicht-markierende Reifen – im Englischen auch „non-marking tyres“ – bestehen aus speziellen Gummimischungen, die keine dunklen Abriebspuren auf dem Boden hinterlassen. Das erreichen sie, indem sie auf den sonst üblichen Rußanteil (Carbon Black) im Gummi verzichten. Stattdessen wird helles, meist auf Silika basierendes Material verwendet.
Diese Reifen sind in der Regel:
- hellgrau, beige oder weiß
- aus Vollgummi (also pannensicher)
- besonders abriebfest
- mit glattem Profil ausgestattet
Der Unterschied zu herkömmlichen schwarzen Reifen zeigt sich deutlich auf glatten oder hellen Böden: Während Standardreifen oft sichtbare Spuren oder sogar dauerhafte Verfärbungen hinterlassen, bleiben nicht-markierende Reifen nahezu rückstandslos.
Wann sind nicht-markierende Reifen sinnvoll oder sogar vorgeschrieben?
Nicht-markierende Reifen sind immer dann erforderlich, wenn Böden geschont, Sauberkeit gewahrt oder optische Schäden vermieden werden sollen. Besonders in sensiblen Umgebungen mit hohen Anforderungen an Hygiene, Pflegeaufwand oder Ästhetik sind sie unverzichtbar. In vielen Fällen sind sie nicht nur eine Empfehlung, sondern eine zwingende Vorschrift durch den Betreiber oder Bauherren.
Typische Anwendungsbereiche:
- Lager- und Logistikhallen mit beschichteten Beton- oder Epoxidharzböden
- Einkaufszentren und Verkaufsflächen mit empfindlichen Bodenbelägen
- Messe- und Veranstaltungsflächen mit temporärer Ausstattung
- Reinräume, Kliniken und pharmazeutische Betriebe mit Hygieneanforderungen
- Schulen, Sporthallen und Veranstaltungszentren mit versiegelten Böden
- Hochwertige Neubauten kurz vor Fertigstellung (z. B. Fliesen, Designböden)
Gerade bei der Endreinigung, Abnahme oder bei kurzfristigen Reparaturarbeiten können dunkle Reifenspuren zu erheblichen Kosten führen. Nicht-markierende Reifen verhindern diese Folgeschäden und bieten so nicht nur Sauberkeit, sondern auch wirtschaftliche Sicherheit.
Welche Arbeitsbühnen gibt es mit nicht-markierender Bereifung?
Nicht-markierende Reifen sind bei vielen Arbeitsbühnen serienmäßig verbaut oder optional erhältlich. Welche Bühne sich für den jeweiligen Einsatz eignet, hängt von Faktoren wie Reichweite, Platzverhältnissen und Arbeitshöhe ab.
Hier die gängigsten Typen im Überblick:
Elektro-Scherenarbeitsbühnen
Diese Bühnen sind die Klassiker für den Indoor-Einsatz. Sie verfügen standardmäßig über nicht-markierende Vollgummireifen und eignen sich ideal für Wartungen, Installationen oder Umbauten in Hallen.
Vorteile:
- Kompakt und wendig
- Ideal für glatte Böden
- Hohe Traglast für Material oder zwei Personen
Gelenkteleskopbühnen (elektrisch oder hybrid)
Wenn mehr Reichweite oder das Überwinden von Hindernissen gefragt ist, kommen Gelenkteleskopbühnen mit abriebfreier Bereifung zum Einsatz. Die elektrischen oder hybriden Antriebe ermöglichen auch längere Einsätze im Innenbereich ohne Emissionen.
Vorteile:
- Große seitliche Reichweite
- Flexibles Arbeiten auch über Maschinen oder Hindernisse hinweg
- Nicht-markierende Reifen optional je nach Modell
Vertikalmastbühnen / Personenlifte
Diese kompakten Geräte sind perfekt für enge, schwer zugängliche Bereiche – etwa im Einzelhandel, in Lagergängen oder auf Messeflächen. Dank der abriebfreien Reifen können sie auch auf hochwertigen Böden eingesetzt werden.
Vorteile:
- Sehr geringe Bodenbelastung
- Extrem manövrierfähig
- Abriebfreies Fahren ohne Spuren
Teleskopbühnen und Raupenbühnen (nur bedingt)
Bei Teleskop– oder Raupenbühnen ist eine nicht-markierende Ausführung seltener, da sie vorrangig für Außeneinsätze konzipiert sind. Einige Modelle sind jedoch mit Kettenlaufwerken erhältlich, die gummiert sind und wenig Abrieb verursachen – insbesondere auf empfindlichen Außenterrassen oder in überdachten Hallen.
Technische Besonderheiten nicht-markierender Reifen
Nicht-markierende Reifen unterscheiden sich nicht nur in der Farbe, sondern auch in Aufbau und Eigenschaften:
- Vollgummiausführung: Sie enthalten keine Luft, sind daher pannensicher und besonders langlebig.
- Dichte Gummimischung: Die spezielle Rezeptur sorgt für minimale Abnutzung bei maximalem Bodenschutz.
- Geräuscharme Laufkultur: Auf glatten Böden rollen sie leise und gleichmäßig, ohne zu vibrieren.
- Wenig Wärmestau: Besonders bei Indoor-Arbeiten über längere Zeit wichtig für die Materialschonung.
Grenzen und Alternativen
So praktisch nicht-markierende Reifen auch sind: Sie eignen sich nicht für alle Einsatzszenarien. Vor allem im Außengelände mit unebenem, feuchtem oder schmutzigem Untergrund stoßen sie an ihre Grenzen. Dort sind grobstollige Geländereifen oder sogar Raupenlaufwerke die bessere Wahl.
Nicht-markierende Reifen sind:
- nicht geländetauglich
- weniger traktionsstark auf losem Untergrund
- bei Schnee, Schlamm oder Schotter ungeeignet
Wer eine Arbeitsbühne sowohl innen als auch außen nutzen möchte, sollte sich individuell beraten lassen.
Fazit: Saubere Lösungen für saubere Böden
Nicht-markierende Reifen sind ein oft unterschätztes Detail – mit großer Wirkung. Sie bieten nicht nur optische Vorteile, sondern tragen zur Werterhaltung sensibler Oberflächen und zur professionellen Durchführung von Arbeiten in Innenbereichen bei.
Bei Roggermaier erhalten Sie eine große Auswahl an Arbeitsbühnen mit abriebfreier Bereifung – optimal gewartet, kurzfristig verfügbar und auf Wunsch direkt an den Einsatzort geliefert. Unsere Experten helfen Ihnen gerne, das passende Gerät für Ihren Anwendungsfall zu finden.
Jetzt beraten lassen und auf saubere Technik setzen – mit Roggermaier.