Sicherheit hat auf jeder Baustelle oberste Priorität – besonders dann, wenn in luftigen Höhen gearbeitet wird. Ob bei Wartungsarbeiten, Montagen oder Inspektionen: Sobald eine Arbeitsbühne im Einsatz ist, spielt die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) eine zentrale Rolle. Doch was genau versteht man unter einem Rückhaltesystem? Wann ist es erforderlich? Und worauf müssen Bediener und Unternehmer achten, um gesetzeskonform und sicher zu arbeiten?
Was bedeutet PSAgA und wozu dient ein Rückhaltesystem?
PSAgA steht für „Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz“ – also die Ausrüstung, die Personen davor schützt, aus der Höhe abzustürzen. Sie besteht in der Regel aus einem Auffanggurt, einem Verbindungsmittel und einem geeigneten Anschlagpunkt.
In Arbeitskörben kommen dabei Rückhaltesysteme zum Einsatz. Sie sind so konzipiert, dass die Person im Korb gar nicht erst in eine Fallposition geraten kann. Das Ziel ist nicht, einen Sturz aufzufangen, sondern ihn von vornherein zu verhindern. Die Verbindung zwischen Gurt und Anschlagpunkt ist dabei so kurz bemessen, dass der Bediener sich zwar sicher bewegen, aber den Korbrand nicht überschreiten kann.
Warum Rückhaltesysteme auf Arbeitsbühnen unverzichtbar sind
Wer mit einer Arbeitsbühne arbeitet, ist immer in Bewegung – sei es beim Verfahren der Maschine oder beim Schwenken des Auslegers. Dabei entstehen Kräfte, die schnell unterschätzt werden. Besonders gefährlich wird es, wenn ein Bediener durch ruckartige Bewegungen aus dem Korb geschleudert werden könnte. Genau hier greift das Rückhaltesystem: Es verhindert, dass die Person den Korb verlassen oder herauskatapultiert werden kann.
Dieser sogenannte „Peitscheneffekt“ tritt vor allem bei Ausleger- und Teleskopbühnen auf. Schon kleine Korrekturbewegungen oder Bodenunebenheiten können dabei große Auswirkungen auf den Korb haben. Ein korrekt eingestelltes Rückhaltesystem sorgt dafür, dass die Bewegung kontrolliert bleibt – und dass der Bediener selbst bei unvorhergesehenen Manövern sicher im Korb steht.
Gesetzliche Vorgaben und Verantwortung
Die Nutzung von PSAgA ist kein freiwilliger Zusatz, sondern in vielen Fällen vorgeschrieben. Hersteller von Arbeitsbühnen sind verpflichtet, geeignete Anschlagpunkte im Korb zu integrieren. Diese müssen so dimensioniert sein, dass sie die auftretenden Kräfte sicher aufnehmen können.
Für Anwender gilt:
- Die PSAgA muss regelmäßig geprüft werden.
- Sie darf nur von Personen verwendet werden, die geschult und unterwiesen sind.
- Eine Gefährdungsbeurteilung ist zwingend erforderlich, um Art und Umfang der Schutzausrüstung festzulegen.
- Für jeden Einsatz muss außerdem ein Rettungskonzept vorliegen, das beschreibt, wie im Notfall schnell reagiert werden kann.
Unternehmen sind in der Verantwortung, ihre Mitarbeiter nicht nur mit der richtigen Ausrüstung auszustatten, sondern auch für die notwendige Fachkenntnis zu sorgen – und genau hier kommt die Roggermaier Akademie ins Spiel.
Schulung und Praxiswissen in der Roggermaier Akademie
Wer PSAgA richtig einsetzen will, braucht mehr als nur die Ausrüstung – nämlich fundiertes Wissen. In der Roggermaier Akademie lernen Teilnehmer, wie Rückhaltesysteme in Arbeitskörben korrekt verwendet werden, welche Fehler häufig passieren und wie man im Ernstfall richtig reagiert.
Unsere Schulungen vermitteln:
- den richtigen Umgang mit Auffanggurten, Verbindungsmitteln und Anschlagpunkten,
- die sichere Einstellung der Verbindungslängen zur optimalen Bewegungsfreiheit,
- das Erkennen von Mängeln an Ausrüstungsteilen,
- und das korrekte Verhalten bei Rettungssituationen.
Theorie und Praxis gehen dabei Hand in Hand. Die Teilnehmer üben mit realen Maschinen und erfahren, wie sich Rückhaltesysteme im tatsächlichen Betrieb verhalten. So entsteht ein realistisches Gefühl für Sicherheit und Verantwortung in der Höhe.
Mehr Informationen zu unseren Schulungen finden Sie hier:
Roggermaier Akademie*
Häufige Fehler im Umgang mit PSAgA
Trotz klarer Vorschriften werden im Alltag immer wieder dieselben Fehler beobachtet:
Viele Anwender befestigen sich an ungeeigneten Punkten, verwenden zu lange Verbindungsmittel oder verzichten ganz auf das Anlegen der PSAgA. In manchen Fällen wird die Ausrüstung nur pro forma angelegt, aber nicht korrekt eingestellt.
Ein weiteres Risiko: fehlende oder veraltete Schulungen. Wer die Grundlagen nicht kennt, neigt dazu, wichtige Handgriffe zu vernachlässigen oder Sicherheitsmechanismen zu umgehen. Schon kleine Unachtsamkeiten können fatale Folgen haben – etwa, wenn der Karabiner falsch eingehängt oder der Gurt nicht richtig geschlossen wird.
Rückhaltesysteme – klein im Aufwand, groß im Nutzen
Ein Rückhaltesystem ist schnell angelegt, hat aber enorme Wirkung: Es schützt nicht nur vor Absturz, sondern auch vor schwerwiegenden Verletzungen durch unkontrollierte Bewegungen. Moderne Systeme sind leicht, komfortabel und einfach zu handhaben.
Richtig eingesetzt, sorgen sie dafür, dass Bediener sich auf ihre Arbeit konzentrieren können, ohne das Risiko eines Sturzes einzugehen. Die Kombination aus hochwertiger Ausrüstung, guter Schulung und regelmäßiger Prüfung bildet das Fundament für sicheres Arbeiten auf jeder Bühne.
Fazit: Sicherheit beginnt mit Wissen
PSAgA und Rückhaltesysteme sind keine lästige Pflicht, sondern ein entscheidender Bestandteil der Arbeitssicherheit. Sie schützen Menschenleben – vorausgesetzt, sie werden korrekt verwendet.
Unternehmen, die auf Schulung, Unterweisung und regelmäßige Kontrolle setzen, schaffen nicht nur Sicherheit, sondern auch Vertrauen in die Technik und das eigene Team.
Die Roggermaier Akademie unterstützt Sie dabei, Ihre Mitarbeiter fit für den sicheren Umgang mit Arbeitsbühnen zu machen – von der Theorie bis zur praktischen Anwendung. Denn echte Sicherheit beginnt mit Wissen.
Jetzt durchstarten!
Wer seine Mitarbeiter fit für den sicheren Umgang mit Hubarbeitsbühnen, Staplern oder Teleskopstaplern machen möchte, ist in der Roggermaier Akademie genau richtig – praxisnah, individuell und auf höchstem Niveau.
Wir beraten Sie gerne:
FAQ: Häufige Fragen zur PSAgA
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In unserem FAQ-Bereich beantworten wir die häufigsten Fragen für Sie – übersichtlich, verständlich und praxisnah.